Denn auf die Freude über den perfekten Startplatz folgte die Ernüchterung: Dauenhauer und seine Mitstreiter wurden um zehn Plätze strafversetzt, da laut Race Control bei einer Rot-Phase auf der Strecke überholt worden war. Das Team Ehret Motorsport zeigte sich erstaunt, denn ihres Wissens wurde in dieser Zeit kein Manöver gestartet. „Wir legen größten Wert auf Fairness und achten jegliche Flaggen/ Regeln auf der Strecke, müssen jedoch die Strafversetzung akzeptieren.“

Das 4h-Rennen wurde auf alle drei Fahrer von Ehret Motorsport in Turns unterteilt. Dauenhauer übernahm den Start sowie die folgenden zwei Stunden des Rennens. Nach Erlöschen der roten Startampel kam der M235i-Racing- Fahrer schnell auf Touren und machte sofort drei Positionen im Startgetümmel gut. Alles schien hervorragend zu laufen, bis Dauenhauer am Einsatzfahrzeug ABS-Probleme bemerkte: „Auf einmal konnte ich den Bremspunkt gar nicht mehr richtig anpeilen, das Auto fuhr erstmal nur geradeaus. Ein Kurve später war das Problem plötzlich wieder weg. Und so ging es die ganze Zeit …“, erinnert sich der Hesse. Trotzdem konnte er damit umgehen, fuhr Spitzenzeiten und machte das Beste aus seiner Situation. Dennoch waren die Folge ein rasch größer werdender Bremsplatten und zwei ungeplante Boxenstopps, die viel Zeit kosteten.

Auch nach dem Softwareupdate des BMW blieb das Problem zeitweise bestehen. Dennoch ist es den Anpassungsfähigkeiten des Teams, insbesondere Dauenhauers, geschuldet, dass mit Beenden der vier Stunden Renndistanz ein guter zweiter Platz heraussprang.

Das Finale der NES500 2017 war beendet und die Punkte wurden zusammengezählt. Unterm Strich bedeutet das für Tobias Dauenhauer Platz drei in der Meisterschaft. Schluss war damit aber noch lange nicht: Der Auzubildende wurde nämlich am Montag von Porsche zu den Experience Days auf den Hockenheimring eingeladen, wo er mit dem aktuellen „Porsche 911 GT3 Cup“ auf Anhieb gut zurecht kam und die Zeiten von schon erfahrenen Piloten problemlos mitgehen konnte.

Unabhängig davon hat der junge Motorsportler inzwischen auch mit der erfolgreichen Wertung bei bisher drei RCN-Läufen die begehrte DMSB-Norschleifen- Permit Stufe B (DPN) erhalten, die ihm schon jetzt erlaubt, unter anderem mit GT4-Fahrzeugen, an Rennen auf der härtesten Rennstrecke der Welt teilzunehmen. Zudem ist die DPN Stufe A, mit der Dauenhauer auch auf GT3-Rennboliden starten darf, zum Greifen nah – nur noch zwei VLN-Rennen stehen hierfür auf der Agenda. Eines davon findet am kommenden Wochenende statt, wo der Odenwälder ebenso beim Finale der VLN mit am Start sein wird!

Denn das junge Ausnahmetalent gibt zu: Die Teilnahme am legendären 24h-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife ist mein Ziel und ganz klar geplant!“. Mehr dazu demnächst …